Mein Name ist Peter Barantl. Geboren und aufgewachsen in München und mit dieser Stadt untrennbar verbunden, auch weil meine Familiegeschichte sich seit langer Zeit in dieser Stadt abspielt.

Nach vielen Irrungen und Wirrungen autodidaktisches Studium der Kunstgeschichte und Filmgeschichte, gleichzeitig autodidaktisches Erlernen der Fotografie. Daraus erwuchs mein historisches Bildarchiv und Antiquariat, welches ich nebenher betreibe. Durch diese Tätigkeit, weiß ich, wie wichtig es ist, Geschehnisse und ihre Menschen fotografisch festzuhalten.
Bilder machen Menschen unsterblich, sie existieren solange es das Material gibt, auf dem das Bild festgehalten wurde. Die Menschen, die uns nachfolgen werden den Einblick den wir in unsere Zeit geben zu schätzen wissen. Fotos von lange schon verstorbenen Personen sehen zu können ist im historischen Sinn wichtig, Personen der Zeitgeschichte, oder bei der privaten Ahnenforschung. In vielen Bildern der Vorgeneration erkennt man Gesichtzüge von sich wieder. Die Fotografie dieser Portraits als historische oder private Dokumente nimmt einen großen Raum ein.

Meine Bilder mögen auf manchen „anstrengend“ wirken, ich bin sicher, dass dadurch ein dauerhaft positives Erinnern verstärkt wird. Meine Bilder wurden bisher immer verstanden.

Nehme ich mich einer Bildidee oder eines Auftrages an, so arbeite ich immer mit voller Hingabe an der Sache - und bleibt auch der sofortige Erfolg, bei Castings oder anderen Bewerbungen aus, so hat man auf jeden Fall Bilder, die einem auch noch nach Jahrzehnten Freude bereiten.

Der analogen Fotografie fühle ich mich nach wie vor sehr verbunden, auch wenn ich sie nicht mehr benutze. Die Arbeit an meinem historischen Bildarchiv gleicht das etwas aus.

Ich fotografiere seit 2004 digital – aber – entgegen des Trends - ging meine Arbeitsweise in eine andere Richtung, mehr hin zur handwerklichen Sorgfalt früherer Jahre. Das Inflationäre der Digitalfotografie der letzten Jahre, quält mein künstlerisches Auge zusehends.

Meine künstlerischen Anleihen nehme ich:

unter den Fotografen:
aus der Malerei:
Viele künstlerische Anregungen beziehe ich auch aus den Werken der akademischen Maler der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts, speziell des deutschsprachigen Raums. Diese großen Maler werden heute zu Unrecht ignoriert oder als kitschig, altbacken oder überholt abgetan. Ihre handwerklichen Fähigkeiten sind in meinen Augen bis heute unübertroffen.

In wohl keiner Epoche folgten die Stufen so krass aufeinander wie Ende des 19. und Anfang des 20 Jahrhunderts. Die Jahrhunderte alte große Tradition der in langjähriger Arbeit ausgebildeten Meister fand ihr jähes Ende durch den historischen Bruch, den vor allem dann der 1. Weltkrieg mit sich brachte. Mit dem Aufkommen modernerer Richtungen, war das handwerkliche Können von abnehmender Bedeutung. Große Meister, die zu anderen Zeiten ruhmreich verstorben wären, sahen ihr Lebenswerk durch die Vergötterung des Nichtskönnertum zerstört.

Zwei Maler, deren Bilder ich besonders beeindruckend finde, seien hier genannt: Franz von Lenbach und der für mich beste jener verlorenen Generation, der Maler Josef Aprád Koppay.

Dieser Maler schwamm auf der Welle des Zeitgeists. Seine Bilder verkauften sich gut. Doch nicht nur das. Er war eine historisch wichtige Figur, der wichtige Zeitgenossen eindrucksvoll porträtierte. Eigentlich war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber nur als kleines Rädchen ist er in die Kunstgeschichte eingegangen. Mehr zu Josef Arpád Koppay.